Kann man Bucheckern essen: Tolle Rezeptideen und Wissenswertes um die vergessene Frucht

Du hast sicher schon mal Bucheckern im Wald entdeckt. Aber kann man diese kleinen Nüsse überhaupt essen? Ja, das geht, aber du musst ein paar Dinge beachten. Hier erfährst du alles über Bucheckern – wie du sie sammeln, zubereiten und genießen kannst.

Werbung

Was sind Bucheckern?

Bucheckern sind die Früchte der Rotbuche. Sie sind dreikantig, braun und haben eine harte Schale. Im Herbst fallen sie zusammen mit ihren stacheligen Hüllen vom Baum. Man findet sie vor allem in Wäldern, wo die Rotbuche wächst.

Können Bucheckern giftig sein?

Ja, Bucheckern enthalten natürliche Stoffe wie Fagin und Oxalsäure. Diese können in großen Mengen zu Magenbeschwerden führen. Aber: In kleinen Mengen sind sie unbedenklich und richtig zubereitet sogar gesund. Rösten oder Kochen neutralisiert die schädlichen Stoffe und macht sie genießbar.

Was sind Mastjahre und warum sind sie wichtig?

Buchen haben alle paar Jahre sogenannte „Mastjahre“. In diesen Jahren tragen die Bäume extrem viele Früchte. Warum? Ganz einfach: Wenn es in einem Jahr viele Bucheckern gibt, haben Tiere nicht genug Zeit, alle zu fressen. Das erhöht die Chancen, dass mehr Bäume aus den überlebenden Samen wachsen. In solchen Jahren lohnt es sich besonders, Bucheckern zu sammeln.

Bucheckern sammeln – was du beachten musst

Beim Sammeln solltest du Folgendes beachten:

• Beste Zeit: September bis November. Dann sind die Früchte reif.
• Standort: Am besten in einem sauberen Waldgebiet sammeln. Vermeide Gegenden, wo viele Hunde unterwegs sind.
• Sortieren: Sammele nur braune und glänzende Bucheckern. Sind sie matt oder beschädigt, besser liegen lassen.

Bucheckern richtig vorbereiten

Damit Bucheckern sicher genießbar sind, musst du sie vor dem Verzehr vorbereiten. Hier eine einfache Anleitung:

1. Schälen: Die dreieckigen Nüsschen aus ihrer harten Schale befreien. Dazu kannst du sie kurz in heißem Wasser einweichen, das macht das Schälen leichter.
2. Rösten: Im Ofen bei 150 °C etwa 15 Minuten rösten. So werden die Bitterstoffe und das Fagin abgebaut.
3. Optional: Vor dem Rösten kannst du die Bucheckern auch ein bis zwei Stunden in kaltem Wasser einweichen, um die Bitterstoffe weiter zu reduzieren.

Nährstoffe – kleine Kraftpakete aus dem Wald

Bucheckern stecken voller gesunder Nährstoffe:

• Ungesättigte Fettsäuren: Gut für Herz und Kreislauf
• Eiweiß: Unterstützt den Muskelaufbau
• Vitamine B und E: Fördern Haut und Nervensystem
• Mineralien wie Eisen, Magnesium, Zink: Stärken den Körper

Tolle Rezeptideen mit Bucheckern

Jetzt wird’s lecker! Bucheckern sind nicht nur gesund, sondern lassen sich auch vielseitig in der Küche einsetzen. Hier ein paar einfache Rezepte für dich.

1. Geröstete Bucheckern als Snack

Perfekt für zwischendurch! Leicht nussig im Geschmack und super einfach.

Zutaten:

• 100 g geschälte Bucheckern
• 1 EL Olivenöl
• Prise Salz

Zubereitung:

1. Bucheckern mit Olivenöl vermischen.
2. Auf ein Backblech legen und bei 150 °C ca. 15 Minuten rösten.
3. Mit Salz abschmecken und genießen.

2. Nussiges Buchecker-Pesto

Bucheckern sind eine tolle Alternative zu Pinienkernen. So machst du ein leckeres Pesto:

Zutaten:

• 50 g geröstete Bucheckern
• 50 g Parmesan, gerieben
• 1 Knoblauchzehe
• 50 ml Olivenöl
• Salz, Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung:

1. Alle Zutaten im Mixer fein pürieren.
2. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Perfekt zu Pasta oder als Brotaufstrich!

3. Buchecker-Brot

Dieses Brot bekommt durch die Bucheckern eine besondere Note.

Zutaten:

• 300 g Dinkelmehl
• 50 g geröstete Bucheckern
• 1 TL Salz
• 1 Päckchen Trockenhefe
• 250 ml lauwarmes Wasser

Zubereitung:

1. Alle Zutaten vermischen und einen glatten Teig kneten.
2. Eine Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
3. Bei 200 °C ca. 40 Minuten backen.

Kuriose Fakten zu Bucheckern

• Kaffeeersatz: In Notzeiten wurden die Nüsse geröstet und gemahlen als Ersatzkaffee genutzt.
• Tierfutter: Auch Wildschweine und Eichhörnchen lieben Bucheckern.
• Ölproduktion: Früher wurde Bucheckeröl als Lampenöl verwendet.

Warum essen wir heute kaum noch Bucheckern?

Bucheckern waren früher ein wichtiger Bestandteil in der Ernährung. Sie galten als nahrhaft und leicht verfügbar. Heute haben sie an Bedeutung verloren, weil wir einfach so viele andere Lebensmittel haben. Aber in Zeiten, in denen regionale und nachhaltige Ernährung wichtiger wird, sind Bucheckern eine tolle Alternative.

Anwendungen abseits der Küche

Bucheckern sind nicht nur zum Essen da. Hier ein paar weitere Verwendungsmöglichkeiten:

• Naturkosmetik: Bucheckeröl wird für Hautpflegeprodukte genutzt.
• Basteln: Die Schalen und Nüsse sind tolle Materialien für Herbstdeko.
• Vogelfutter: Im Winter freuen sich viele Vögel über Bucheckern.

Bucheckern im Vergleich mit anderen Nüssen